Fußballfans haben immer auch eine politische Rolle gespielt. War es in den Nachkriegsjahren noch der Stolz darauf, wieder in der Welt zumindest sportlich anerkannt zu sein, so setzten in den 70er Jahren Spieler wie Paul Breitner Akzente mit außergewöhnlichen und für einige politisch polarisierenden Aussagen zu Politik und Gesellschaft.
Klare Aussage zu Rassismus
Seitdem immer mehr ausländische Spieler in den Mannschaften der Bundesliga angestellt wurden, gab es auch rassistische Zwischenfällen, vor allem gegenüber schwarzen Spielern. Die anderen Spieler und die Fans haben daraufhin immer wieder klar gemacht, dass sie Rassismus in ihren Reihen und auf ihren Rängen nicht dulden.
Ärger mit Hooligans
In der Hooligans-Szene wird diese Ansicht aber nicht immer geteilt. Das liegt auch daran, dass es bisweilen enge Verbindungen zur rechten und zur rechtsextremistischen Szene gibt. Das wiederum hat dazu geführt, dass sich vielerorts die Ultras deutlich von den Hooligans distanziert haben.
Der Deutsche Fußballbund hat immer wieder klar gemacht, dass Rassismus in jeglicher Form nicht geduldet wird. Man unterstützt immer wieder Kampagnen gegen Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit und hat auch selbst ein Zeichen gesetzt: Noch nie war die Elf der Männer so divers wie in diesen Jahren. Die DFB-Fans, aber auch Fans der verschiedenen Fußballvereine, setzen sich auch mit Bannern an den Stadionbanden immer wieder deutlich für die Völkerverständigung ein. Ein Verein ragt dabei besonders hinaus: Der FC St. Pauli gilt als die Speerspitze der Anti-Rassismus-Bewegung im Fußball, seine Fans sind engagierte Kämpfer gegen jeden Versuch, im Fußball rassistische Äußerungen zu machen.
Ein Grund, warum man gerade im DFB auf allen Ebenen gegen Fremdenfeindlichkeit kämpft, ist, dass selbst in den untersten Ligen die Mannschaften sehr multikulturell sind und damit schlicht auch ein Abbild der Gesellschaft. Wer in einem Spiel einen Spieler wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft beleidigt, beleidigt damit auch die Mannschaft. Das ist oft auch ein Grund, warum gerade Ultras sich dann gegen die Fans der Gegnermannschaft wenden.